„Aktiv in neueste Technologien investieren“

Vimar SpA: Neue Ära in der Fertigung von Schaltern

Lösungen für sich wandelnde Märkte benötigen innovative Technologien. Mit vier Servo-Stanzbiegeautomaten von Bihler vollzieht Vimar SpA den Sprung in die NC-Technik und läutet eine neue Ära in der Fertigung ein.

Wer heute auf einem Kreuzfahrtschiff einen der rund 20.000 Schalter für Klima, Licht und Lüftung betätigt, kann sich ziemlich sicher sein: Das Bauteil und die Technik dafür kommen von der Vimar SpA im italienischen Marostica, gut 50 Kilometer nordwestlich von Venedig gelegen. Hier befindet sich der Hauptsitz des 1945 gegründeten Unternehmens, das heute mit rund 1.300 Mitarbeitern jährlich 183 Millionen Teile produziert und etwa 12.000 Produkte in über 100 Ländern vertreibt. Das Produktportfolio des Weltmarktführers reicht von verhältnismäßig einfachen Steckern und Steckdosen bis hin zu komplexen, digitalen Hausleitsystemen und modernen Smarthome-Lösungen.

Hohe Bauteilqualität und herausragendes Design

Entscheidend für den jahrzehntelangen Erfolg von Vimar ist die Kombination aus sehr hoher Bauteilqualität und herausragendem Design der Endprodukte. Daneben ist es dem Unternehmen seit jeher gelungen, besonders effizient und wirtschaftlich zu fertigen. Seit Ende der Sechzigerjahre setzt Vimar auf die Bihler-Technologie. „Damals haben unsere Väter gleich das enorme Potenzial für unser Unternehmen erkannt“, erinnern sich die heutigen Geschäftsführer Piero Camillo Gusi und Gualtiero Viaro. „Die seinerzeit neuartige Mechanik der Bihler-Stanzbiegeautomaten ermöglichte uns, einen echten Technologiesprung zu vollziehen und weitaus schneller, hochwertiger und wirtschaftlicher als bisher zu fertigen.“ Den Anfang machte eine RM-35, die noch heute in Betrieb ist. Das gilt auch für die übrigen 40 Bihler-Anlagen, die über die Jahrzehnte zu Vimar kamen.

Nächster Technologiesprung

Heute vollzieht der Weltmarktführer den nächsten Technologiesprung – diesmal mit zwei RM-NC- und zwei GRM-NC-Stanzbiegeautomaten. Es ist ein bewusster Invest, mit dem sich Vimar aktiv auf die geänderten Kundenanforderungen ausrichtet: „Der Markt verlangt nach immer mehr Produkten und Modellvarianten. Dies erfordert nicht nur eine höhere Produktivität, sondern auch kürzere Time-to-Market-Spannen“, erklärt Sandro Bernardi, Industrial Operations Director bei Vimar. „Die neuen Anlagen bieten uns genau das Plus an Flexibilität, Effizienz und Schnelligkeit, das wir dafür benötigen. Insofern sind sie schon heute ein wichtiger Bestandteil unserer Zukunftsstrategie.“ Dazu kommt, dass Vimar für den Werkzeugbau zukünftig auch das LEANTOOL-System von Bihler nutzen wird. „Das macht die Realisierung von Neuwerkzeugen dann deutlich günstiger sowie besonders einfach und schnell“, betont Sandro Bernardi.

Enorme Produktivitätssteigerungen

Bisher hat Vimar vor allem bestehende Werkzeuge auf die neuen Servomaschinen adaptiert. Dabei erzielte man enorme Produktivitätssteigerungen: „Was die Teilmenge pro Stunde angeht, konnten wir unsere Produktivität fast verdoppeln. Und was die Rüstzeiten betrifft, so gehen wir davon aus, dass sie weniger als die Hälfte der bisherigen Zeit in Anspruch nehmen werden“, so Sandro Bernardi. „Letztes Jahr haben wir außerdem begonnen, das Industrie-4.0-Prinzip bei uns umzusetzen“, berichtet Piero Camillo Gusi. „Auch unter diesem Gesichtspunkt sind die neuen Bihler-Anlagen für uns die beste Lösung.“ Ausdruck hierfür sind das MES-System und die LCD-Displays neben den Anlagen, die laufend die Anzahl der bereits produzierten Teile sowie die Ist- und Soll-Werte des laufenden Fertigungszyklus anzeigen.

NC-Schulungen für mehr Kompetenz

Neben modernster Technik sind es aber auch die Menschen an den Anlagen, die einen entscheidenden Beitrag zur Erfolgsgeschichte von Vimar leisten. Sie müssen die neuen Stanzbiegeautomaten sicher bedienen und sich in der NC-Technik bestens auskennen. Diese Kompetenzen eigneten sich fünf Mitarbeiter von Vimar innerhalb kurzer Zeit im Bihler-Schulungszentrum in Halblech an. „Die Schulung unserer Mitarbeiter auf die neue Servotechnik war ein entscheidender Grund für die Investition, und ihre Kompetenz verschafft uns einen großen Vorteil“, macht Sandro Bernardi klar.

Feuer und Flamme

„Wir haben junge Mitarbeiter an die neuen Anlagen und die NC-Technik gesetzt. Denn diese haben einen viel leichteren Zugang zur digitalisierten Welt.“ So wirkt die neue Generation der Bihler NC-Anlagen wie ein Magnet auf die jungen Mitarbeiter. „Sie sind Feuer und Flamme für die Servoanlagen. Sie tüfteln und experimentieren und entdecken die neuen Möglichkeiten, die diese Technik bietet.“ So schlägt Vimar gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen sichert sich das Unternehmen seine Fachkräfte von morgen und zum anderen seinen Wettbewerbsvorsprung für eine erfolgreiche Zukunft.