Steckverbinder und Kontakte effizienter fertigen
Die Steckverbindungsindustrie hat für Bihler eine zentrale Bedeutung. Denn in diesem Industriezweig ist in den nächsten Jahren mit deutlich steigenden Bedarfen zu rechnen.
Das liegt vor allem an der zunehmenden Digitalisierung und Elektrifizierung sowie am Technologiewandel in der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität. Mit seiner Innovationskraft und seinen zukunftsweisenden Automationslösungen gilt Bihler als der Technologie- und Innovationstreiber für mehr Effizienz in der Fertigung von Steckverbindern.
Hochpräzise Massenfertigung
Für die Produktion verschiedenster Typen von Steckverbindern bietet Bihler leistungsstarke, standardisierte Maschinenplattformen sowie je nach Aufgabenstellung kompakte Werkzeugmodule - wie das Hochleistungs-Linearwerkzeugmodul HLT 250. Das Modul ist auf der Linearmaschine LM 2000-KT für hohe Taktraten bis 500 1/min. und große bis sehr große Losgrößen sowie Dauerläufern ausgelegt.
Mit dem HLT 250 lassen sich Verfahren wie Präzisionsschneiden, Prägen, Durchsetzen, Gesenkformen, Druckbiegen, Kalibrieren, Kragen ziehen, freies Biegen, Verklammern, Fügen und Abtrennen abbilden. Das Modul überzeugt dabei durch seine extrem hohe Steifigkeit. Selbst unter extremen Belastungssituationen mit Kräften von oben, unten, von der Seite, gleichzeitig und nacheinander sowie bei variierter Drehzahl beträgt die Verschiebung von Werkzeug zu Maschine max. 0,022 mm. Das erlaubt eine besonders hohe, konstante Präzision in den Umformprozessen.
Steckverbinder schnell und flexibel bestücken
Für die Herstellung unterschiedlichster Steckverbindertypen hat Bihler das Stitch-Verfahren entwickelt. Es erlaubt die äußerst schnelle und flexible Bestückung (Stitchen) von Gehäusen mit bis zu 600 Pins pro Minute. Im Mittelpunkt steht das Bestückungsmodul, das auf einer BIMERIC ebenso wie auf einer BMK-NC zum Einsatz kommen kann. Im Bestückungsmodul erfolgen das Gehäusehandling und der eigentliche Bestückungsprozess. Dieser kann NC-gestützt sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung erfolgen.
Konkret beginnt der Prozess mit dem Zuführen des Kontaktgehäuses, das anschließend in den Werkstückträger eingelegt wird. Werkstückträger und Gehäuse werden danach in die Bestückungsposition transferiert. Parallel dazu wird der Pin vorgeschoben und vom Band getrennt bzw. vereinzelt. Im Anschluss wird der Pin in Gehäuseposition bestückt, bevor sich das Gehäuse dreht und die zweite Reihe gestitcht wird. Zuletzt wird das bestückte Gehäuse aus dem Werkstückträger wieder ausgelegt.
Mehr erfahren - Fertigungsprozess Stitchen
Starke Hydraulik
Steckverbinder für Hydraulikventilanschlüsse
Viele Land- und Baumaschinen arbeiten mit Hydraulikflüssigkeiten, die ihre Arbeitseinheiten antreiben. Elektrisch gesteuerte Hydraulikventile sorgen dafür, dass die Drücke im System sicher und zuverlässig geregelt sind. Die drei- bis vierpoligen Steckverbinder für die Anschlüsse der Hydraulikventile werden auf dem Servo-Produktions- und Montagesystem BIMERIC BM 4500 hergestellt.
Zuerst produziert die Maschine das Kontaktteil mittels Stanzen, Prägen, Ziehen und Gewindeformen. Im zweiten Schritt wird die Baugruppe montiert. Die BIMERIC fügt hierzu Schrauben, führt das Gehäuse zu, trennt das Kontaktteil und bestückt alles mittels Pick & Place. Die Fertigung ist besonders prozesssicher, da das Stanzbiegeteil direkt am Anbindungsstreifen bearbeitet wird. Der Output liegt pro Minute bei bis zu 80 Steckverbinder in 16 Untervarianten. Modellwechsel erfolgen innerhalb von 30 Minuten über die zentrale Steuerung VC 1.
Formvollendete Verbindung
Kontaktlamelle, Hochstrom-Kontakt
Fast schon wie ein Kunstwerk wirkt die neue ringförmige Kontaktlamelle, die vor Kurzem für den Hochstrom-Kontakt in Transformatoren, Schaltschränken und Leistungsschaltern entwickelt wurde. Sie besteht aus einem federnden Edelstahl-Trägerband mit aufgenieteten Lamellenstegen und bietet gegenüber herkömmlichen Spiralfederkontakten den Vorteil eines konstant niedrigen Durchgangswiderstands sowie eine nur minimale Kontakterwärmung selbst bei dauerhaft hoher Belastung. Genauso innovativ wie das Bauteil selbst ist auch der Herstellungsprozess.
Er erfolgt besonders effizient und sicher auf einem Servo-Produktions- und Montagesystem BIMERIC BM 3000 in Kombination mit der Schweißanlage B 20K und dem Radialzangenvorschub RZV 2.1. Die Austragsleistung liegt bei 100 Lamellen pro Minute. Die Anlage erledigt vom Schneiden, Biegen, Prägen und Schweißen und dem Abfalltransport alle Arbeitsschritte in einem einzigen, durchgängigen Prozess. Beim Kontaktschweißen sorgt der kompakte Radialzangenvorschub für das hochdynamische, präzise Zuführen und Positionieren des Bandmaterials.
Kontakt auf Knopfdruck
Mikrotaster, Elektronik
Ob Gamepad, Telefon oder Laptop-Tastatur: Mikrotaster in Form von sogenannten Kurzhubtastern sind fester Bestandteil vieler manuell zu bedienenden Geräte-Oberflächen. Die nur wenige Millimeter großen Bauteile müssen hohe Schaltsicherheit und ein dichtes Kontaktsystem bieten, um auf Knopfruck je nach Schalterstellung den elektrischen Kontakt herzustellen oder zu trennen. Eine hocheffiziente Taster-Fertigungslösung mit 240 Teilen pro Minute wurde vor Kurzem mit dem Servo-Produktions- und Montagesystem BIMERIC BM 3000 umgesetzt.
Die Anlage zieht das vorgestanzte Band von der Haspel, überprüft mittels Kamera den Spritzguss auf dem Band und führt die Schneid- und Biegeoperationen durch. Das Bauteil wird dann von hinten mit bis zu drei Schnappscheiben bestückt, danach erfolgt ebenfalls von hinten die Deckelmontage inklusive Einrastprüfung. Im Anschluss finden die Kameraprüfung sowie die elektrische und mechanische Funktionsprüfung des Tasters statt. Nach der Laserbeschriftung werden die Gutteile automatisch ausgeschleust und in die Verpackungsanlage weitertransportiert. Neben der hohen Leistung überzeugt die Servo-Anlage durch höchste Qualität und schnelle Umrüstbarkeit auf andere Schaltertypen.
KONTAKT
Kay Wesendrup
Key Account Manager (DACH)
"Connector Industry"
Tel.: +49(0)8368/18-9510
E-Mail: kay.wesendrup@bihler.de