„Spezialitäten aus Florenz“

Cecchi: Kleine Losgrößen für die Modeaccessoire-Branche flexibel fertigen

Die besondere Stärke der Cecchi s.r.l. in Florenz ist die hohe Flexibilität, mit der das Familienunternehmen kurzfristige Kundenprojekte für die Modebranche in sehr kleinen Losgrößen realisiert. Und seit neuestem kann der Federnspezialist noch weitaus schneller auf neue Bauteilanfragen reagieren – dank eines neuen RM-NC Servo-Stanzbiegeautomaten, der die bisherigen Rüstzeiten von vier auf durchschnittlich zwei Stunden reduziert.

Eigentlich liegt das Zentrum der italienischen Metallverarbeitungs-Industrie in der Lombardei im Norden des Landes, rund um Mailand, Lecco und Bergamo. Aber natürlich wird auch weiter südlich produziert – so wie etwa in Florenz, wo sich die Cecchi s.r.l. befindet. Das 1967 von Renato Cecchi gegründete Unternehmen fertigt ein großes Spektrum an Federn und anderen kleineren Metallbauteilen und kann damit ganz gezielt den regionalen Markt bedienen: „Florenz ist ein wichtiger Standort für die Modeindustrie, und viele unserer Kunden kommen aus dem Modeaccessoire-Bereich“, erzählt Paolo Cecchi, der Präsident und Sohn des Firmengründers. „Es ist eine sehr schnelllebige Branche, die immer nur verhältnismäßig kleine Losgrößen zwischen einigen 100 bis zu 100.000 Teilen nachfragt. In dergleichen Größenordnung ordern aber auch unsere anderen, knapp 1.000 Kunden aus den Bereichen Medizin, Öl und Gas, Elektronik und Lichttechnik“, ergänzt die Vizepräsidentin Valeria Cecchi. Sie ist die Enkelin des Firmengründers und arbeitet zusammen mit ihrer Schwester Bianca sowie ihrer Cousine Elisa hauptsächlich in der Administration und der Verwaltung der Cecchi s.r.l..

Hervorragend positioniert

Auf die Anforderungen des großen Kundenstamms und deren vielfältigen Produktwünsche hat sich Cecchi s.r.l. in den letzten Jahrzehnten perfekt eingestellt: „Zu unseren größten Stärken zählt unsere besondere Flexibilität, mit der wir kurzfristige Kundenprojekte umsetzen“, betont Valeria Cecchi. „Außerdem zeichnet uns eine besonders intensive Bindung zu unseren Kunden aus, und nicht zuletzt bieten wir in der Bauteilfertigung den Full-Service an, von der ersten Idee über das Prototyping und dem Werkzeugbau bis hin zur industriellen Teilefertigung in höchster Qualität.“

Limitierende Rüstzeiten

Einen wesentlichen Beitrag zu der hohen Bauteilqualität leisten bei Cecchi s.r.l. die sieben mechanischen Bihler-Anlagen vom Typ RM 35 und RM 40, die das Unternehmen über die Jahrzehnte hinweg erwarb. Für sie erstellte das Unternehmen in eigener Regie bislang rund 700 Werkzeuge. Doch mit der zunehmenden Produktdiversifikation und immer noch kleineren Losgrößen sowie komplexeren Bauteilen stießen die Bihler-Bestandsanlagen zunehmend an ihre Grenzen: „Es sind sehr zuverlässige Maschinen, die immer perfekte Qualität liefern, und auch die Taktraten waren für uns absolut ausreichend“, berichtet Valeria Cecchi. „Nachteilig waren dagegen die langen Rüstzeiten. So hat bei uns das Rüsten einer einzigen RM 40 durchaus zwischen vier und acht Stunden gedauert.“

Vielfältige Verbesserungen

Um die Rüstzeiten und die damit einhergehenden Kosten signifikant zu reduzieren, investierte Cecchi s.r.l. in einen neuen RM-NC Servo-Stanzbiegeautomaten, der Ende 2022 zum Unternehmen kam. Und das lohnte sich gleich mehrfach: „Unsere Rüstzeiten sind dank der Bihler-Servotechnologie auf wenige Stunden reduziert. Das ist schon eine enorme Zeit- und Kostenersparnis. Damit können wir viel schneller als bisher auf Kundenanfragen reagieren und entsprechend flexibel produzieren“, machen Paolo und Valeria Cecchi klar. Auch die Werkzeuge für die neue RM-NC stellt Cecchi s.r.l. selber her – und profitiert auch hier von hohen Zeit- und Kosteneinsparungen, da nun schlichtweg überhaupt keine Kurvenscheiben mehr aufwendig hergestellt werden müssen. „Die Werkzeugfertigung hat sich deutlich vereinfacht. Das freut auch unsere Mitarbeiter, die nach jahrzehntelanger mechanischer Fertigung der neuen Bihler-Servotechnologie anfangs durchaus skeptisch gegenüberstanden. Doch mittlerweile ist die gesamte Belegschaft sehr begeistert von der neuen Anlage und fragt schon nach einer weiteren Maschine. Insofern hatte die neue RM-NC auch einen sehr positiven, motivierenden Impact auf unser gesamtes Team“, betont Valeria Cecchi. Mittlerweile sind bereits gut 15 neue Werkzeuge für die RM-NC erstellt. Gleichzeitig wird an der Adaption der Bestandswerkzeuge gearbeitet.

Klare Empfehlung

Und natürlich passt auf dem neuen Bihler Servo-Stanzbiegeautomaten auch die Teilequalität, zumal die Anlage mit durchschnittlich 5.000 Teilen pro Stunde sowieso bewusst nicht auf maximaler Fertigungsgeschwindigkeit läuft. Entsprechend positiv bewertet Cecchi s.r.l. nach inzwischen knapp zweijähriger Laufzeit die neue RM-NC: „Wir sind sehr zufrieden mit der Investition, die uns fertigungstechnisch wirklich vorangebracht hat und mit der wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt sind“, so das klare Fazit von Paolo Cecchi. „Wir können mit der neuen RM-NC nun auch noch kleinere Serien mit komplexen Bauteilen äußerst schnell und hocheffizient fertigen. Sie eröffnet uns damit auch viele neue Kundenprojekte, und ehrlich gesagt hätten wir sie uns schon viel früher zulegen sollen“, lacht Valeria Cecchi. „Insofern können wir auch allen metallverarbeitenden Betrieben, die noch auf mechanischen Bihler-Stanzbiegeautomaten fertigen, nur raten, so schnell wie möglich auf die Bihler-Servotechnologie umzusteigen.“