„Partnerschaft auf Augenhöhe“
Wörgartner: Komplexe Stanzbiegeteile materialsparend und fertigfallend herstellen
Einander zuhören, voneinander lernen, zusammen Projekte umsetzen – gemeinsam ist man stärker. Nach dieser Prämisse arbeitet die Otto Bihler Maschinenfabrik mit verschiedenen Partnern strategisch zusammen. So auch mit der Firma Wörgartner, die ihren Hauptsitz in Oberndorf in Tirol hat. Zum Vorteil für beide Seiten, wie Gründer und Geschäftsführer Peter Wörgartner weiß.
„Wir können sowohl Hochleistungswerkzeuge für Bihler-Maschinen bauen, als auch auf unseren eigenen 27 Bihler-Maschinen hochpräzise Stanzbiegeteile in Millionenstückzahlen herstellen“, erklärt Peter Wörgartner. „Damit sind wir ein interessanter Partner für das Einrichten und Vorbereiten von Maschinen für den Einsatz bei Kunden. Wir sind aber auch für die Lohnfertigung komplexer Teile mit hohen Losgrößen bestens aufgestellt.“ Die Firma Wörgartner, die aus den beiden Gesellschaften WP-Wörgartner Produktions-GmbH und Werkzeugbau Wörgartner GmbH besteht, bildet eine durchgängige Prozesskette ab. Für das Spektrum, das von der Konstruktion und dem Bau von Werkzeugen bis zur Produktion reicht, kann das Unternehmen auf nahezu 40 Jahre Erfahrung mit Bihler-Technologien zurückgreifen. Das große Know-how, aber auch die gelebte Unternehmenskultur, die auf Innovationsgeist, unternehmerischem Handeln und Zuverlässigkeit fußt, qualifizieren Wörgartner mittlerweile seit rund zehn Jahren für eine besondere Art der Zusammenarbeit. Mathias Bihler beschreibt: „Mit strategischen Partnern realisieren wir gemeinsame Projekte. Dabei kommt es auf das faire Miteinander an, auf Verlässlichkeit und Austausch auf Augenhöhe. Gemeinsam lassen sich so Kapazitäten schaffen und Lieferzeiten halten, die alleine nur schwer möglich wären. Wenn wir von strategischen Partnern sprechen, ist Wörgartner immer als Vorbild zu sehen.“ Markus Schnöll, Vice President Sales bei Bihler führt aus: „Wir leben dieselbe Kultur und haben ähnliche Herangehensweisen. Transparenz und kontinuierliche Kommunikation schaffen eine konstruktive, gemeinsame Basis.“
Technologie als Differenzierungsmöglichkeit
„Präzision, die Sicherheit gibt“, lautet die Devise bei Wörgartner. Dass Prozesse effizient, fehlerfrei, termingerecht, nach wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten ablaufen, wird als Verpflichtung angesehen. Dabei konzentriert sich Peter Wörgartner mit seinem Team am Stammsitz in Oberndorf in Tirol vornehmlich auf den Werkzeugbau. Im Werk in Fieberbrunn ist hauptsächlich die Produktion angesiedelt. Dabei setzt er unter anderem auf 27 Bihler-Maschinen, darunter Stanzbiegeautomaten wie etwa GRM 80E, GRM 80P, aber auch auf Multicenter mit zwei Bearbeitungsseiten zur simultanen Massenfertigung wie MC 82. Auch FMS-Montagemaschinen sind im Einsatz. „Im Vergleich zum Folgeverbund ermöglicht uns die Bihler-Technologie, komplexe Stanzbiegeteile materialsparend und fertigfallend herzustellen. Zudem ist die gleichzeitige Verarbeitung mehrerer Materialien einschließlich Montage, Gewinden und Schweißen bis hin zum Verpacken für uns möglich. Damit erreichen wir einen sehr hohen Automatisierungsgrad, der uns eine gute Positionierung gegenüber dem Wettbewerb ermöglicht“, so Peter Wörgartner.
Von Beginn an Bihler
Bihler-Technologie gehört für den gelernten Werkzeugmacher seit seinen Anfängen dazu. Als Peter Wörgartner 1985 als Ein-Mann-Betrieb den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, war seine erste Maschine ein Stanzbiegeautomat GRM 50, mit dem er passend zum Wintersportgebiet, in dem sich sein Betrieb befindet – Schließbügel für Skibindungen herstellte. Bald kamen weitere Teile hinzu und die Produktion wuchs. Kennzeichnend war jedoch für sein Unternehmen immer die Kombination der Standbeine Produktion und Werkzeugbau. „Das Wissen, das man auf einem Gebiet sammelt, lässt sich im jeweils anderen für neue Projekte vorteilhaft einsetzen“, bestätigt Peter Wörgartner. Dem Werk 1 in Oberndorf folgte ein Lager am Ort und ab 2013 eine neue Niederlassung im wenig entfernten Fieberbrunn, die 2019 auf 6.000 Quadratmeter Produktionsfläche erweitert wurde. „Da der Platz in Fieberbrunn beschränkt ist, haben wir in die Höhe gebaut. Vorgabe dabei war, dass auf allen drei Geschossen jede Art von Bihler-Maschinen aufgestellt werden kann.“
Nachhaltig handeln
„Der Schlüssel zum langfristigen Erfolg liegt darin, Bewährtes zu bewahren und Neues zu wagen. Es geht darum, Werte zu schaffen, die überdauern. Da ist man mit starken Partnern langfristig natürlich besser aufgestellt“, weiß Peter Wörgartner. Die Nachhaltigkeit, die er in seinen Geschäftsbeziehungen anstrebt, ist ihm darüber hinaus auch ein großes Anliegen. Mit einer eigenen Solarstromanlage deckt das Unternehmen bis zu 25 Prozent seines Jahresenergiebedarfs. Der Rest stammt aus Wasserkraft und ist damit ebenso „grün“. Zur Kühlung seiner Maschinen setzt Wörgartner auf Grundwasserbohrungen, zum Heizen auf Fernwärme. Peter Wörgartner erklärt: „Einerseits ist uns der Schutz unserer Umwelt wichtig, andererseits wird ein geringer ökologischer Fußabdruck zunehmend zum Auswahlkriterium bei Kunden.“ Die Nachhaltigkeit reicht bei Wörgartner über den Umweltschutz hinaus. Überdauernde Werte zu schaffen, bedeutet, die kommende Generation mit einzubeziehen. So ist diese bereits fest ins Unternehmen eingebunden, und Peter Wörgartner gibt seine Erfahrung an seinen Sohn Johannes weiter, der als Mechatronikingenieur und gewerblicher Meister als zukünftiger Geschäftsführer seinem Vater zur Seite steht. Dessen Schwester Sarah hat Wirtschafts- und Sprachwissenschaften studiert und ist für Kundenbetreuung sowie Vertrieb zuständig. Peter Wörgartner: „Damit können wir als Familienunternehmen optimistisch in die Zukunft schauen.“
Wörgartner
Höchste Qualität und Perfektion in allen Bereichen ist der Anspruch, mit dem Peter Wörgartner seit 1985 Werkzeuge und Stanzbiegeteile am internationalen Markt fertigt. Insgesamt 115 Mitarbeiter sind in den beiden Unternehmensteilen Werkzeugbau Wörgartner GmbH und WP-Wörgartner Produktions-GmbH an den drei Standorten in Oberndorf in Tirol und Fieberbrunn auf rund 9.000 Quadratmetern Produktionsfläche beschäftigt und produzieren neben hochkomplexen Werkzeugen circa 800 Millionen Teile pro Jahr für namhafte Kunden der europäischen Beschläge-, Elektro-, Weißwaren-, Gebrauchsgüter-, Bau-, Automobil- und Sportartikelindustrie. 2022 errang die Firma Wörgartner beim bedeutendsten Wirtschaftswettbewerb Österreichs – Austria’s Leading Companies (ALC) – in der Tirol-Wertung den 1. Platz in der Kategorie „National tätige Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab zehn Millionen Euro“.