„Kontakte im Grossformat“
Konduktives Widerstandslöten macht's möglich
Dank optimierter Bihler-Verfahrenstechnologie können nun auch bis zu fünf Millimeter starke Kupfer-Trägerbänder mit bis zu zehn mal zehn Millimeter großen Kontakten versehen werden. Das Fügen erfolgt mittels des konduktiven Widerstandslötens mit genau dosiertem Energieeintrag und hoher Bauteilformstabilität – auf Band oder auch auf fertige Einzelteile.
Das Schweißen und speziell das Widerstandsschweißen zählen seit Jahrzehnten zu den Bihler-Kernkompetenzen. Eine wichtige Anwendung ist dabei das Kontaktschweißen, also das kleinmaßstäbliche Aufbringen von Edelmetallkontakten in Form von Runddraht, Plättchen oder Profilband auf Bandmaterial. Hier hat Bihler Tausende von Schweißapplikationen realisiert, die ein Höchstmaß an Prozesssicherheit, Produktivität sowie Schweißqualität gewährleisten. Im Bereich Kontaktschweißen verzeichnete Bihler nun in letzter Zeit eine verstärkte Nachfrage nach sogenannten Leistungstrennern. Diese Bauteile sorgen über ihre Kontakte im Bedarfsfall für die sichere und schnelle Unterbrechung der Stromzufuhr und werden beispielsweise in E-Fahrzeugen verbaut sowie auch in Form von Lastschaltern in der Haustechnik benötigt. Da diese Bauteile besonders hohen Ampere-Zahlen ausgesetzt sind, müssen sie entsprechend groß dimensioniert sein, und das Aufbringen der Kontakte auf den entsprechenden Trägerbändern erfolgt mithilfe des Widerstandslötens. Bislang war jedoch die Stärke des meist aus Kupfer bestehenden Trägerbands verfahrenstechnisch auf maximal drei Millimeter limitiert.
Konduktives Löten
Nun hat Bihler das Widerstandslöten von Kontakten in eine ganz neue Dimension überführt: „Wir haben unseren bestehenden Verfahrensprozess dahingehend optimiert, dass nun auch bis zu fünf Millimeter starke Kupfer-Trägerbänder mit bis zu zehn mal zehn Millimeter großen Kontakten versehen werden können“, erklärt Martin Ott, Leiter Schweißtechnik bei Bihler. „Das ist ein gewaltiger Leistungssprung in der Widerstandslöttechnik, der uns ganz neue Fertigungspotenziale eröffnet.“ Der Clou dabei: Während die meisten dieser Kontakte üblicherweise induktiv gelötet werden, nutzt Bihler das konduktive Löten. Das geht nicht nur schneller, sondern bietet auch thermische Vorteile: „Das konduktive Löten erhitzt das Bauteil nur partiell und bringt nur wenig Wärme in die Umgebung des Kontakts“, erklärt Martin Ott. „Dies wirkt sich sehr positiv auf die Formstabilität des Bauteils aus.“ Zentraler Bestandteil des neuen Widerstandslötens im Großformat ist die B 20K-Schweißsteuerung, deren Leistungsstärke dafür insbesondere hinsichtlich Umrichter und Transformator nochmals erhöht wurde.
30 Teile pro Minute
In der Praxis werden die Bauteile der Schweißstelle zugeführt, und das zu lötende Mehrschichtprofil wird vom Schweißsystem eingezogen und getrennt. Beide Komponenten werden unter den Elektroden platziert, die sich daraufhin schließen und den Widerstandslötprozess durchführen. Dieser dauert in der Regel eine Sekunde. Anschließend öffnet sich das System wieder, und die Bauteile takten weiter oder werden der Schweißstelle entnommen. Generell lassen sich so bis zu 30 fertig geschweißte Teile pro Minute herstellen. Der gesamte Prozess kann als Stand-Alone-Einheit realisiert oder kundenspezifisch in umgebende Bihler-Anlagen integriert werden. Ein weiteres Highlight: Die besonders großen Kontakte können nicht nur auf Band, sondern auch auf fertige Einzelteile gelötet werden, und zwar ohne deren vorgefertigte Kontur wesentlich zu beeinflussen.
Auf Band oder Einzelteile
Ein weiteres Highlight: Die besonders großen Kontakte können nicht nur auf Band, sondern auch auf fertige Einzelteile gelötet werden, und zwar ohne deren vorgefertigte Kontur wesentlich zu beeinflussen. Kein Wunder, dass das Verfahren auf großes Kundeninteresse stößt. Wer nun auch das Widerstandslöten besonders großer Kontakte für sich nutzen möchte – eine einfache Anfrage genügt!
Martin Ott
Leiter Schweißtechnik
+49(0)8368/18-340
martin.ott@bihler.de