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„Effizienz deutlich gesteigert“

PHOENIX FEINBAU: Hubzahlsteigerungen bis zu 260 Prozent

Ende 2022 investierte PHOENIX FEINBAU, ein Unternehmen der Phoenix Contact-Gruppe, in eine RM-NC. Hiermit verbunden ist die Verlagerung von Artikeln von ehemals kurvengesteuerten Bihler-Maschinen auf die servogesteuerte RM-NC. Diese ermöglicht Hubzahlsteigerungen bis zu 260 Prozent, reduzierte die Rüstzeiten um gut 50 Prozent und soll nach ca. einem Jahr Projektdauer drei vor Ort bestehende Bestandsanlagen RM 40-Anlagen ersetzen. Von der enormen Leistungssteigerung profitiert das Unternehmen sowohl bei kleinen, mittleren wie auch bei großen Losgrößen.

Seit 1939 und damit seit über 80 Jahren fertigt die Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG in Lüdenscheid Stanzteile, Stanzbiegeteile und Kunststoffprodukte. Den größten Teil machen Federn in unterschiedlichsten Formen und Größen aus, die in elektrotechnischen Komponenten und Produkten verbaut werden. Der jahrzehntelange Erfolg des Unternehmens, das heute mit knapp 900 Mitarbeitenden ausschließlich für die Phoenix Contact-Gruppe produziert, gründet sich auf einer klaren Strategie: „Als fester Bestandteil der Phoenix Contact-Gruppe erzielen wir eine besonders hohe Fertigungstiefe und Wertschöpfung und sind dadurch verhältnismäßig unabhängig etwa von Zulieferern. Die daraus resultierende sehr gute Lieferperformance hat dazu beigetragen, dass wir beispielsweise während der Coronazeit unseren Umsatz nochmals steigern konnten“, erzählt Bernd Simanski, Gruppenleiter Stanzbiegefertigung bei Phoenix Feinbau. „Wir sind außerdem sehr serviceorientiert aufgestellt und bieten Gesamtlösungen aus einer Hand – von der ersten Entwicklungsanfrage über die Konstruktion und Werkzeugfertigung bis zur Produktion“, ergänzt Sascha Plate, Werkstattleiter bei Phoenix Feinbau.

Für das Unternehmen rechnet sich die neue Anlage sowohl bei kleinen und mittleren Losgrößen als auch bei hohen Stückzahlen.

Umfangreicher Bihler-Maschinenpark

Zu dieser besonderen Leistungsstärke von Phoenix Feinbau trägt auch Bihler entscheidend bei. Schließlich arbeiten beide Unternehmen bereits seit Ende der 1970er-Jahre zusammen, und Phoenix Feinbau verfügt heute über mehr als 60 Bihler-Anlagen. „Der besondere Vorteil der Bihler-Anlagen ist die hohe Flexibilität bei geringen Werkzeugkosten. Gleichzeitig können diese sehr materialeffizient arbeiten“, betont Bernd Simanski. „Die sehr komplexen Rüstprozesse erfordern auch heute gutes und sehr hoch qualifiziertes Personal, wobei modernere Anlagen mittlerweile weniger mechanisch geprägte, dafür aber hohe programmiertechnische Fähigkeiten erfordern, um die deutlich höheren Taktraten sicherzustellen.

Enormes Potenzial

Um die Fertigungseffizienz entscheidend zu erhöhen, beschloss man Anfang 2022 die Einführung der Bihler NC-Technologie, und zwar in Form eines servogesteuerten Stanzbiegeautomaten vom Typ RM-NC. „Unser Ziel war es, die Fertigung von der mechanischen RM 40-Anlage auf die RM-NC zu verlagern und damit nicht nur die Rüstzeiten von acht auf drei bis vier Stunden zu reduzieren, sondern auch die Taktraten von 60 auf bis zu 220 zu erhöhen“, berichten Bernd Simanski und Sascha Plate. Dafür adaptierte das Unternehmen mehrere bestehende Werkzeuge auf die neue RM-NC, die im September 2022 in den Testbetrieb ging. Anschließend wurden darauf probeweise unterschiedlichste Bauteile in diversen Geometrien und Materialien hergestellt, von der Klemm-, Spann- und Überfeder über die Platinenziehsperre bis zum Steckverbinder. Das Ergebnis: „Wir konnten auf der neuen RM-NC problemlos 220 Hübe pro Minute fahren“, so Bernd Simanski und Sascha Plate. „Die deutlich höheren Fertigungsgeschwindigkeiten von über 260 Prozent überrascht selbst die erfahrenen Mitarbeiter. Auf der anderen Seite konnten wir die Rüstzeiten wie geplant halbieren und das bei steigender Qualität. Das sind sensationelle Ergebnisse, die zeigen: Eine einzige neue RM-NC hat das Potenzial, bis zu drei bestehende RM 40-Anlagen zu ersetzen.“

Die RM 40-Anlagen spielen in der Großserienfertigung immer noch eine wichtige Rolle.

Begeisterte Belegschaft

Die neue NC-Technologie kommt auch speziell bei den jungen Mitarbeitenden sehr gut an: „Es macht einfach Spaß, mit dieser Technologie zu arbeiten“, berichten Einrichter Daniel Reinhardt und Werkzeugmechaniker David Tlatlik. „Man kann die Arbeitsabläufe frei gestalten und ist nicht mehr an die Kurvenscheiben gebunden. Dazu kommt, dass sich die früheren, umständlichen Einstellarbeiten jetzt meist einfach per Knopfdruck erledigen lassen.“ Mittlerweile laufen bereits sechs komplett adaptierte Werkzeuge auf der neuen RM-NC, und insgesamt wurden auf ihr bereits rund elf Millionen Teile produziert. „Wir machen uns sowohl die Rüstzeit-Verkürzungen als auch die Taktzahlerhöhungen zunutze“, betont Bernd Simanski. Fest eingeplant ist bereits die Adaption von acht weiteren Werkzeugen. Und auch das lohnt sich: „Die Kosten für eine Werkzeugadaption amortisieren sich dank der erhöhten Taktzahlen und der verkürzten Rüstzeiten bereits innerhalb eines Jahres“, sagt Bernd Simanski.

Weiterer Ersatz geplant

Entsprechend positiv wird die Entscheidung für die Bihler NC-Technologie bewertet: „Der Einstieg in die Bihler NC-Technologie war die absolut richtige Entscheidung, und wir profitieren auf vielfältige Weise davon“, so das Fazit von Bernd Simanski und Sascha Plate. „Unser Ziel ist es, in eine weitere RM-NC zu investieren und unserer bestehenden RM 40-Automaten teilweise zu ersetzen – allerdings nicht alle: Die RM 40-Anlagen, die in Großserie produzieren, werden wir auch in Zukunft behalten.“

 

Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG

Die Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG ist ein metallverarbeitender Betrieb mit Sitz in Lüdenscheid. Das Unternehmen verfügt über mehr als 80 Jahre Know-how in der Metallverarbeitung. Fast 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen metallische Stanz- und Stanzbiegeteile sowie Kunststoffteile zur Herstellung elektrotechnischer Komponenten und Produkte für die Phoenix Contact-Gruppe. Unter einer globalen Dachmarke bietet Phoenix Contact innovative Produkte, Lösungen und Digitalisierungskompetenzen für die Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung aller Sektoren von Wirtschaft und Infrastruktur. Damit befähigt das Familienunternehmen die Industrie und die Gesellschaft bei der Transformation in eine nachhaltige Welt mit langfristigen Wachstumsperspektiven für alle. Phoenix Contact beschäftigt rund 22.000 Mitarbeitende und hat in 2022 einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Weltweit wird in einem Fertigungsnetzwerk in elf Ländern mit unterschiedlich hoher Fertigungstiefe produziert.

www.phoenixcontact.com

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